Hier sind einige ausgewählte Beiträge meiner aktuellen Arbeit.
Uff! Was für ein Jahr!
Ich war dieses Jahr knappe 200 Tage auf Konzerten, Tourneen und Festivals unterwegs. Also mehr Tage als zuhause. Das Jahr war mehr als ereignisreich.
Ich habe noch kein Jahr erlebt, in dem ich so merklich an meine Grenzen gekommen bin. Man kann davon ausgehen, dass es dem Großteil der Brache dieses Jahr so ging. Die Epidemie hat harte Schäden hinterlassen auch, wenn es für Außenstehende nicht so aussieht. Ich bin überzeugt, dass es einige Jahre dauern wird, bis sich die Branche wieder erholen wird. In diesen Zeiten ist Zusammenhalt und Support gefragt, damit es weitergehen kann. Trotz der großen Anstrengung und der zum Teil chaotischen Produktionen überwiegt die schöne Zeit.
Die Zeit in der man sich mit der Crew freuen kann, dass die Show einfach läuft und man endlich mal durchatmen kann. Die Zeit, in der man unvergessliche Momente miteinander verbringen kann.
Ich bin unendlich dankbar das Privileg zu haben, diese Momente zu erleben!
Wenn die Festival Saison endet geht es wieder auf Tour. Diesmal mit den 102 Boyz.
Also wieder zurück in den Nightliner! Wieder mit der Crew sich die Nacht um die Ohren schlagen. Wieder in der viel zu kleinen Koje vom Bus in den Schlaf geschaukelt werden. Wieder mit 16
fremden Menschen auf einem gang schlafen und in der viel zu kleinen Koje vom Bus in den Schlaf geschaukelt werden.
Home, Sweet, Home!
Nach einer Weile hat man sich an alle zerknautschten Schlafgesichter beim Frühstück, das Schnarchen in der Nacht und die individuellen Ticks gewöhnt, denn auf Tour tut man vor allem eins... Viel Zeit miteinander verbringen.
Und das macht mit der richtigen Crew richtig spaß.
Danke für die schöne Zeit! Es war mir eine Ehre für euch den In-Ear Monitor Sound zu mischen.
Wenn man denkt, die Festivalsaison sei vorbei, bekommt man eine Anfrage für das Lollapalooza 2022 in Berlin.
Schon vor der Pandemie war ich beim Lolla mit von der Partie. Letztes mal habe ich das Getümmel von der Bühne aus beobachten können. Dieses Jahr hatte ich freie Sicht vom FoH-Platz, also dort, wo der Ton für das Publikum gemischt und die Licht- und Videoshow gesteuert wird. Ich kann nun aber mit Sicherheit sagen, dass es mein letztes Festival für dieses Jahr war.
Anfang September durfte ich einen guten Kollegen als Monitor-Techniker bei Chris Norman vertreten. Während der Show habe ich mich an meine Großeltern erinnert und dass bei ihnen öfter mal die Musik von Smokey durch die Wohnung schallte. Bei einer Produktion eines Künstlers dabei zu sein, den die eigenen Großeltern gehört haben, ist schon etwas schönes.
So! Das "Whole"-Festival war wahrscheinlich mein letztes Festival dieses Jahr. Ähnlich wie beim Melt wurde eine 6 Punkt Beschallung gebaut um ein Club-Feeling zu imitieren. Nach 3 Showdays sitze ich nun im Zug Richtung Urlaub, während mir die Bässe der verschiedenen Techno-DJs noch im Kopf dröhnen.
Hier ein Bild vom Aufbau.
Das kleine aber feine Festival „Keine Fische aber Grethen“ wurde dieses Jahr 10 Jahre alt. Damit auch mal die Crew was von dem Festival hat, wurden nur wenige Gäste auf das Gelände gelassen. Mit familiärem Vibe wurde ein abwechslungsreiches Festival gefeiert. Natürlich sind kleinere Festival weniger professionell und es muss mehr improvisiert werden aber ich finde es immer schön zu unterstützen und ein Teil dieser Produktionen zu sein.
Nach zwei Tagen Aufbau habe ich mich auf dem Pangea Festival um die Monitore gekümmert. Es ist mir immer wieder ein Fest mit der Crew von Sound Projekt Stralsund zu
arbeiten.
Zwei Festival-Wochenenden Splash sind nun vorbei. Nennt mich Fanboy aber ich finds immer cool Künstler, die man mag von der Bühnenseite zu beobachten. Enttäuschend finde ich jedoch, wenn einige Künstler nur die Punchlines zum Vollplayback rappen. Wir sind doch hier nicht bei einer Schlagerveranstaltung…
Übers Internet bin ich auf die Leipziger Künstlerin "Teeya Lampe aufmerksam geworden. Ihre Single "No Matter Where I Touch" hat mich direkt überzeugt. So hat es mich um so mehr gefreut ihr Konzert im Gasometer Leipzig und den Sound zum Video zu mischen.
Auf der Medusa Stage beim Full Force Festival haben knallende Drums, laute Gitarrenverstärker und viel Geschrei einen ordentlichen Pegel auf und vor der Bühne erzeugt. Als Local Monitor Engineer habe ich dafür gesorgt, dass die Musiker bei einer solchen Lautstärke noch das essenzielle hören, um ihre Songs spielen zu können.
Mein drittes Melt!-Festival konnte ich erneut mit meinem guten Freund und Kollegen Hannes Breßler bestreiten. Mit einer 8-Punkt Beschallung bestehend aus jeweils 3 KS28 und 4 Arcs von L’Acoustics wurde für ordentlich Schalldruck auf dem Techno-Floor gesorgt, sodass ich selbst nach dem Festival noch Bässe gehört habe.
Auf dem Pangea 2021 habe ich als Local Stage-Tech schon ein mal der Crew von Juju unter die Arme greifen können. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass ich ein Jahr später selber als Stage-Tech mit der Produktion auf Festivaltour fahre. Es hat enorm viel Spaß gemacht, ein Teil der Crew zu sein und sich um die Mikrofonierung und Verkabelung zu kümmern. Gerade auf Festivals ist die Umbauzeit zwischen den Bands recht knapp und Fehler oder Probleme sollten hier nicht passieren. Der Druck ist hoch, die Anspannung und das Adrenalinlevel steigt. Schnell die vorbereiteten Riser (Podeste) auf die Bühne rollen, Kabel stecken, Instrumente checken und Abfahrt. Mit einer eingespielten Crew läuft das wie geschmiert und sobald der erste Song läuft, macht sich bei allen ein zufriedenes Grinsen bemerkbar. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl an der Bühnenseite zu stehen, den Blick übers Publikum schweifen zu lassen und zu sehen, dass das Publikum ausgelassen feiert und Spaß hat. Jedes Mal bekomme ich Gänsehaut und werde dran erinnert, warum man all die negativen Aspekte des Jobs über sich ergehen lässt. Weil Musik eine unglaublich starke Macht hat und es schön ist ein Teil davon zu sein, dem Publikum eine gute Show zu ermöglichen.
Endlich gehts wieder los! Mit dem Cinematic Orchestra ging es vom Januar bis Mitte April auf Tour. Die Pulte waren programmiert, das Equipment vorbereitet und gepackt. Jetzt noch mal schnell einen Covid-Test machen und ab gehts. Oh! Oder auch nicht. Nur einen Tag vor Tourstart fallen drei von fünf Technikern coronabedingt aus. Nach der verordneten Quarantäne kann es endlich losgehen. Endlich wieder im Nightliner schlafen. Endlich wieder mit der Crew den Feierabend feiern. Trotz Maskenpflicht hat es sich verdammt gut angefühlt wieder auf Tour zu sein und als Stage-Tech und Monitor-Engineer dafür zu sorgen, dass die Technik steht, Instrumente gut mikrofoniert sind und sich die Musiker auf der Bühne gut hören. Ab der Hälfte der Tour wurden die Positionen an den Tonpulten neu besetzt und ich bin an die FoH-Position gewechselt. Es hat verdammt viel Spaß gemacht, den Sound eines Orchesters für das Publikum zu mischen und die Emotionen noch mehr hervorzuheben. Aber nach mehr als 3 Montan, 65 Shows, 22500 km, 4 Ländern, 9100 l Diesel und 4600 l Wasser bin ich froh, die Musik von Harry Potter, Game of Thrones, Enno Morricone und Star Wars nicht mehr hören zu müssen.
Ein weiteres Jahr in der Pandemie. Immer wieder fallen Konzerte ins Wasser und Kollegen wechseln die Branche. Auch wenn es für die Branche dieses Jahr besser lief und Veranstaltungen stattfinden konnten, frage ich mich, wie sich der Kulturzweig davon erholen soll. Nun werden erneut Veranstaltungen coronabedingt abgesagt und die Branche hängt wieder in der Luft. Ich wünsche mir 2022 einen fairen und erfolgreichen Neustart für die Kultur. Aber bis dahin heißt es abwarten.
Die am 02.04.21 veröffentlichte EP von Akela1 sollte am Ende des Jahres endlich eine Vinyl-Release-Party feiern. Jedoch musste das Konzert coronabedingt abgesagt
werden. So ein Pech! Als Ersatz sollte ein Videomitschnitt einer Live-Performance gedreht werden. Die Idee war zunächst einfach ein paar Kameras im Studio zu verteilen, aber diese simple Idee hat
sich zu etwas viel Größerem entwickelt. Immer mehr Menschen haben sich dem Shoot gewidmet und geholfen innerhalb weniger Wochen eine Produktion aus dem Boden zu stampfen, die ich mir nie träumen
lassen hätte. Durch den Kontakt zum Ost-Passage-Theater Leipzig stand eine Location fest, die viel mehr hermacht als das Studio. Von befreundeten Lichtdesignern (Max Imal & Florian „Schnuggi“
Reincke) wurde eine Light-Show programmiert, die die Musik mit Videoprojektionen von Anna-Lena Erb untermalen. An dieser Stelle möchte ich der Leipziger Firma Stage2Go danken, die die
Lichttechnik zu Verfügung gestellt hat. Damit wir nicht unsere gammeligen Bandshirts anziehen mussten, hat uns die Modedesignerin Nora Koch ein Outfit zusammengestellt und die Maske beim Shoot
übernommen. Last but not least konnten mithilfe einiger Freunde die vielen Kameras von Matthew Hendershot (Wellrounded Hoodlum) besetzt und bedient werden.
Danke an alle Beteiligten, die diese Produktion ermöglicht haben!
Danke Yoav Naveh für die Tontechnische Unterstützung und Dome fürs Transporter fahren!
Wiederholt habe ich den FoH beim 030 Open Air betreut. Auch wenn es Spaß gemacht hat, die Großen der deutschen Rap-Szene zu mischen, merkt man, dass Corona einiges verändert hat. Es fehlt Personal an allen Ecken und Enden. Demnach ist zwar ein unterbesetztes Festival möglich, aber mit enorm viel Stress und wenig Schlaf verbunden. Denn mit einem schlecht organisiertem Festival kommen immer wieder neue Probleme auf einen zu und diese im übermüdeten Zustand zu lösen ist hart. Ich spreche hier von unter 5 Stunden Schlaf mehrere Nächte hintereinander. Rückblickend ist es ein Wunder, dass die Crew dies durchhalten konnte. Aber irgendwie hat es geklappt, auch wenn es womöglich das am schlechtesten bewertete Festival bei Google ist (1,2 Sterne). Allerdings muss man an dieser Stelle erwähnen, dass die Bühnen gespielt haben und die Kritik der Besucher ausschließlich der Organisation galten. Lob also an alle beteiligten Technikern, die trotz allen Umständen ihre Arbeit einwandfrei geleistet haben. Was nimmt man aus einem misslungenen Festival mit?
Sehr viel Erfahrung, neue Skills und Anekdoten, die alle Köpfe vor Entsetzen schütteln lässt.
Wenn ich nicht hinter dem Pult am FoH stehe, bin ich am liebsten auf der Bühne als Stage-Tech unterwegs. Als Stager bereitet man die Bands auf ihren Auftritt vor, mikrofoniert und verkabelt die Instrumente und rollt beim Changeover die Riser auf die Bühne. Da man beim Changeover meist nicht viel Zeit hat und alles glatt laufen muss, steigt das Stress- und Adrenalinpegel. Während dann die nächste Band spielt und man die vorherige nachbereitet bzw. aufräumt, kann man sich ein bisschen herunterfahren. Wenn alles erledigt ist und man noch ein bisschen Zeit hat, kommt man schnell in den Genuss, sich sich das Konzert von der Bühnenkante aus anzusehen. Die Perspektive auf Moshpits, Feuerzeuge/Handylampen und ein Meer aus Menschen ist eine entsprechend schöne Belohnung für die ganze Arbeit.
Endlich wieder Festivalbändchen am Unterarm sammeln und hoffen, irgendwann genauso viele zu haben wie Wolle Petri. Beim Festival im Harz "Rocken am Brocken" wurde ordentlich abgerissen. Coole Acts, Liebe zum Detail und eine Crowd, die jedem Wetter trotzt. So muss das sein. Bis hoffentlich nächstes Jahr.
Es fühlt sich richtig gut an, mal wieder hinter dem Mischpult zu stehen und Festivals zu veranstalten. Festivals, bei dem man vergisst, dass Covid immer noch unseren Alltag beeinflusst. Beim Detect Classic Festival war dies der Fall. Menschen, die ohne Stühle oder Bauzäune im Zuschauerbereich frei Tanzend die Musik genießen können und spass haben ist schön zu beobachten. Teil dessen zu sein, dass solche Veranstaltungen stattfinden können ist ein Grund, warum ich diesen Job so gern mache. Lasst uns alle zusammenhalten, sodass wir in Zukunft Musik und Veranstaltungen wie gewohnt erleben können.
Wieder einmal haben die Jungs von Moist Handshakes gute arbeit geleistet. Es ist wirklich schön, wenn man sich auf Wunsch des Künstlers im Mix kreativ ausleben darf und kleine Soundfinessen einbauen kann.
Wie versprochen haben Moist Handshakes nicht lange auf sich warten lassen und einen Monat später ihre Single "Lay Down" veröffentlicht, welche ich wieder Mixen und Mastern durfte.
Mit einigen Jungs der 030 Open Air Crew haben wir mal richtig aufgefahren! Laser, Feuerakrobaten, Feuerfontänen, Akrobaten und einer Lichtshow mit DJs wie AKAAKA, Pascal Voltaire und Boy Next Door. Es hat sich wirklich unecht angefühlt mal wieder eine kulturelle Veranstaltung zu machen aber eins habe ich festgestellt. Der größte Vorteil im Veranstaltungsbereich zu arbeiten ist, dass man in Zeiten einer Pandemie vor Ort feiern kann, während andere dies nur vor einem Bildschirm tun können.
Es ist immer wieder spannend mit neuen Künstlern zusammenzuarbeiten und zu recorden. Gerade, wenn es wie bei DghterOfEmptnss Gesangsaufnahmen sind. In einer Recordingsituation ist es nicht immer direkt einfach vor einer fremden Person zu singen, da die Stimme doch etwas Intimes ist. Die meisten SängerInnen brauchen ein bisschen Zeit um warmzuwerden. Aber DghterOfEmptnss war schon beim ersten Take on point. Auf ihre Frage, wie der erste Take war hatte ich im positiven Sinne keine Antwort.
Leider gab es nach dem Release von "Venus Is A Boy 2" bei Crying Dutchman struktuelle Veränderungen, aus der nun das Projekt Moist Handshakes mit der Debütsingle "For All That I Know" hervorgeht. Ich kann schon mal so viel verraten, dass dieses Jahr noch so einige Singles veröffentlicht werden.
Wie schon letztes Jahr angekündigt hatte ich während dem Lockdown genügend Zeit meine eigene Musik zu schreiben, einzuspielen, aufzunehmen zu mixen und zu mastern. Ein Riesenprojekt, was ich zu Beginn völlig unterschätzt habe. Ich habe viel Arbeit und Zeit investiert, Skills ausgebaut und neue Erfahrung gemacht. Zum einen im Tontechnischen Bereich jedoch auch als Musiker. Mit einem Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen konnte ich mir diesen Traum erfüllen und kann es kaum erwarten, wie sich dieses Projekt weiterentwickeln wird. Denn das Feedback hat mich unheimlich motiviert neue Songs zu schreiben, um diese zu veröffentlichen. Visuell wurde ich von Anna-Lena Erb, einer großartigen Künstlerin begleitet, die zum einen die Cover der EP und der Single geschossen hat und zum anderen die Spotify-Canvases erstellt hat.
Veranstaltungen im Internet als Livestream sind momentan die einzigen, die stattfinden dürfen.
Das ist zwar schade aber es zeigt, welche Möglichkeiten und Nischen sich offenbaren.
Aufgrund der Pandemie wurden neben Musikveranstaltungen auch Pressekonferenzen, Betriebsversammlungen oder wie hier eine Bürgerinformation ins Digitale verlegt. Ich freue mich endlich wieder etwas zu tun und meine Erfahrung mit Live-Streams zu erweitern.
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